Warum fressen Katzen und Hunde Gras? Ist das normal oder gefährlich? Eine wissenschaftliche Erklärung.
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Was versteht man unter Grasfressverhalten bei Haustieren?
Bei Katzen und Hunden ist das Fressen von Gras ein instinktives Verhalten, bei dem die Tiere Gräser oder blattartige Pflanzen abreißen und im Ganzen zerkauen oder verschlucken. Dieses Verhalten lässt sich seit Jahrtausenden nicht nur bei modernen Haustieren, sondern auch bei Wildkatzen und -hunden beobachten. Daher wird der Verzehr von Pflanzenmaterial durch Haustiere als Fortführung des artspezifischen Gedächtnisses betrachtet.
Katzen sind obligate Fleischfresser, das heißt, sie decken ihren grundlegenden Nährstoffbedarf über tierisches Eiweiß. Allerdings schließt der Begriff „obligatischer Fleischfresser“ den Verzehr von Pflanzen nicht völlig aus. Katzen fressen gelegentlich Pflanzen, um ihre Verdauung zu beruhigen oder ihrem natürlichen Instinkt nachzugehen. Hunde hingegen sind Allesfresser, daher ist das Fressen von Gras für sie deutlich häufiger und verbreiteter als für Katzen.
Dieses Verhalten gilt oft als normal. Es gehört zum natürlichen Erkundungsverhalten des Tieres, zur Verarbeitung von Geruchsreizen und zur Aufrechterhaltung seines gewohnten Tagesablaufs im häuslichen Umfeld. Tritt dieses Verhalten jedoch bei manchen Haustieren sehr häufig auf oder geht es mit Symptomen wie Erbrechen , Durchfall , Lethargie oder Appetitlosigkeit einher, kann das Grasfressen ein Warnsignal sein.
Kurz gesagt, ist Grasfressen bei Katzen und Hunden an sich kein Anzeichen für eine Krankheit. Es ist ein normales, natürliches und häufiges Verhalten. Allerdings sollten Muster, Häufigkeit und der allgemeine Gesundheitszustand des Tieres gemeinsam betrachtet werden.

Warum fressen Katzen und Hunde Gras? Wissenschaftliche Gründe
Es gibt viele wissenschaftliche Erklärungen dafür, warum Haustiere Gras fressen. Die derzeit am weitesten verbreitete Ansicht ist, dass Gras die Verdauung mechanisch unterstützt und die Magen- und Darmmotilität erhöht. Das ballaststoffreiche Pflanzenmaterial kann die Passage durch den Verdauungstrakt erleichtern und so die Ausscheidung bestimmter Abfallprodukte unterstützen.
Die Analyse des Mageninhalts von Vorfahren der Wildhunde ergab, dass diese teilweise verdaute Pflanzenreste aus den Verdauungstrakten ihrer Beutetiere fraßen. Dies deutet auf eine evolutionäre Anpassung der Hunde an den Verzehr von Pflanzenmaterial hin. Bei Katzen ist dies zwar seltener, doch wurde auch bei Wildkatzen gelegentlich der Verzehr von Pflanzen beobachtet.
Eine weitere wissenschaftliche Erklärung bezieht sich auf die in manchen Gräsern enthaltenen Mikronährstoffe. Pflanzen, die reich an Folsäure und einigen B-Vitaminen sind, können dazu beitragen, bestimmte Stoffwechselbedürfnisse zu decken, insbesondere bei Katzen. Dies ist jedoch nicht für alle Tiere notwendig und gilt lediglich als mögliche biologische Erklärung.
Verhaltensforscher vermuten, dass Grasfressen psychologisch beruhigend wirken kann. In der Natur beschnuppern, kauen und bewerten Tiere Umweltreize im Gras. Setzt das Tier dieses Verhalten auch in seiner häuslichen Umgebung fort, deutet dies darauf hin, dass es seinen natürlichen Instinkten entspricht.
Zusammenfassend zeigen wissenschaftliche Daten, dass das Fressverhalten von Gräsern nicht auf einer einzigen Ursache beruht, sondern ein vielschichtiges und komplexes Verhalten darstellt. Verdauung, evolutionärer Instinkt, Psychologie und Ernährungsbiochemie sind die Hauptfaktoren, die bei diesem Verhalten eine Rolle spielen.

Physische und verhaltensbedingte Ursachen des Grasfressens
Der physiologische Aspekt des Grasfressens hängt hauptsächlich mit dem Verdauungssystem zusammen. Ballaststoffreiche Pflanzen fördern die Darmtätigkeit, regulieren die Magenentleerung und erleichtern die Ausscheidung unverdaulicher Nahrungsreste über den Kot. Manche Hunde und Katzen fressen daher instinktiv Gras. Dies kommt besonders häufig bei Tieren mit Verstopfung, Verdauungsstörungen oder leichten Magenbeschwerden vor.
Aus verhaltensbiologischer Sicht ist das Fressen von Gras eine natürliche Folge der Neugier und des Erkundungsdrangs eines Tieres. Besonders für Katzen mit wenig Kontakt zur Außenwelt oder für Wohnungskatzen kann Gras eine willkommene Abwechslung bieten. Manche Tiere verschlucken beim Kauen versehentlich Gras, weil sie gerne damit spielen. Andere fressen Gras, weil sie den Geruch genießen.
Stress, Langeweile, überschüssige Energie und das Bedürfnis nach Aufmerksamkeit können ebenfalls Grasfressen auslösen. Es ist bekannt, dass Tiere in Umgebungen mit weniger Umweltreizen häufiger Gras fressen. Dies fällt besonders bei Jungtieren auf, da diese ihre Welt vor allem mit dem Maul erkunden.
Physische und verhaltensbedingte Faktoren sind oft eng miteinander verknüpft. Wenn ein Tier Gras frisst, dient dies möglicherweise sowohl der Entlastung seines Verdauungssystems als auch der natürlichen Wahrnehmung seiner Umwelt. Daher sollte das Grasfressverhalten stets im Kontext der Gewohnheiten, der Lebensbedingungen und des allgemeinen Gesundheitszustands des Tieres betrachtet werden.

Mögliche Vorteile der Grasfütterung bei Katzen und Hunden
Das Fressen von Gras kann für viele Haustiere verschiedene physiologische und verhaltensbedingte Vorteile mit sich bringen. Obwohl die genaue Art dieser Vorteile nicht bei jedem Tier gleich ist, deutet der allgemeine Trend darauf hin, dass sich viele Tiere nach dem Grasfressen wohler fühlen.
Pflanzen mit hohem Ballaststoffgehalt können die Darmtätigkeit anregen und so die Verdauung fördern. Dies ist besonders hilfreich bei der Ausscheidung von schwer verdaulichen Stoffen. Manche Tiere haben nach dem Fressen von Gras eine leichtere Darmentleerung.
Man geht außerdem davon aus, dass der Verzehr von Kräutern psychisches Wohlbefinden fördert. Insbesondere für Katzen, die nicht ins Freie gehen, und Hunde, die an das Leben in der Wohnung gewöhnt sind, trägt das Schnüffeln, Kauen und die kurze Interaktion mit Pflanzen dazu bei, natürliche Verhaltensweisen aufrechtzuerhalten. Dies kann zu einem geringeren Stressniveau und einem gesteigerten Wohlbefinden beitragen.
Darüber hinaus enthalten manche Pflanzen Mikronährstoffe wie Folsäure. Folsäure spielt eine Rolle bei wichtigen biologischen Funktionen wie der Zellerneuerung und dem Sauerstofftransport. Daher wird angenommen, dass manche Katzen instinktiv Pflanzen gegenüber direkten Nahrungsergänzungsmitteln bevorzugen.
Kurz gesagt, Grasfressen ist nicht immer schlecht. Wenn es sich um die richtigen und unbedenklichen Pflanzen handelt, kann dieses Verhalten sowohl zur körperlichen als auch zur psychischen Gesundheit des Tieres beitragen.

Mögliche Schäden und Gefahren beim Verzehr von Gras
Obwohl das Fressen von Gras oft als normal gilt, kann dieses Verhalten in manchen Fällen ein Risiko für Haustiere darstellen. Der Verzehr von Pflanzen aus unkontrolliertem Anbau kann zur Aufnahme schädlicher Chemikalien wie Toxine, Pestizidrückstände, Insektizide oder Schwermetalle führen. Gras auf Straßen, in Parks oder an Wegrändern wird häufig mit Chemikalien wie Pestiziden oder Düngemitteln behandelt. Daher ist es wichtig, Tiere davon abzuhalten, in solchen Bereichen Gras zu fressen.
Ein weiterer Nachteil des Grasfressens besteht darin, dass es mechanische Verletzungen im Rachen und in der Mundhöhle verursachen kann. Besonders zähe Grasblätter, Wildgerstenhalme oder hohe, dornige Unkräuter können die Mundschleimhaut verletzen, die Zunge reizen oder Reizungen im Rachenraum hervorrufen. Dies kann bei dem Tier Schmerzen, vermehrten Speichelfluss oder Schluckbeschwerden verursachen.
Aus verdauungstechnischer Sicht kann es bei manchen Tieren nach dem Fressen von Gras zu wiederholtem Erbrechen kommen. Erbrechen allein ist nicht immer ein Anzeichen für eine Erkrankung, doch sollten bei Tieren, die häufig erbrechen, Probleme wie Magengeschwüre, Gastritis, Pankreatitis und Fremdkörper nicht außer Acht gelassen werden. Darüber hinaus kann der Graskonsum bei manchen Tieren zu einem Darmverschluss führen. Insbesondere der Verzehr großer Mengen langfaseriger Pflanzen kann zur Ansammlung unverdauter Nahrungsreste im Darm und damit zu Verstopfungen führen. Dies ist ein ernstzunehmendes tiermedizinisches Problem, das sofortiges Eingreifen erfordert.
Der Verzehr giftiger Pflanzen zählt zu den größten Gefahren. Lilien, Dieffenbachien, Oleander, Efeu und einige Zierpflanzen können für Katzen und Hunde hochgiftig sein. Schon geringe Mengen dieser Pflanzen können zu Nierenversagen, Herzrhythmusstörungen, neurologischen Symptomen oder sogar zum Tod führen. Daher sollte bei beobachtetem Kräuterfressen die Sicherheit der umliegenden Pflanzen überprüft werden.
Zusammenfassend lässt sich sagen, dass Grasfressen nicht immer harmlos ist. Die Wahl der richtigen Pflanzen und sicherer Bereiche ist entscheidend für den Schutz der Tiergesundheit. Wichtig ist auch, frühzeitig zu erkennen, wann das Verhalten gefährlich wird, um rechtzeitig eingreifen zu können.

Zusammenhang mit Erbrechen, Durchfall und Verdauungsproblemen
Das Fressen von Gras wird oft als natürlicher Instinkt im Zusammenhang mit dem Verdauungssystem betrachtet. Tiere, insbesondere solche mit Magenbeschwerden, fressen Gras, um Bauchschmerzen oder Verdauungsstörungen zu lindern. Aufgrund seiner faserigen Struktur kann Pflanzenmaterial den Magen mechanisch stimulieren, die Kontraktionen verstärken und möglicherweise Erbrechen auslösen. Obwohl dies bei den meisten Tieren unerwünscht erscheint, hilft es in manchen Fällen, unangenehme Mageninhalte zu entfernen.
Grasfressen führt jedoch nicht immer zu Erbrechen. Viele Hunde und Katzen fressen Gras, verdauen es und leben danach völlig symptomfrei weiter. Das Vorhandensein oder Fehlen von Erbrechen lässt nicht direkt auf ein abnormales Verhalten im Zusammenhang mit Grasfressen schließen. Daher bedeutet das bloße Auftreten von Erbrechen nicht zwangsläufig, dass das Verhalten abnormal ist.
Der Zusammenhang mit Durchfall ist komplexer. Übermäßiger Verzehr faserreicher Pflanzen kann die Darmtätigkeit anregen und zu wässrigem Stuhl führen. Manche Tiere bekommen leichten Durchfall, der jedoch meist nur vorübergehend ist. Hält der Durchfall an und treten zusätzlich Symptome wie Appetitlosigkeit, Schwäche oder blutiger Stuhl auf, sollte eine zugrundeliegende Magen-Darm-Erkrankung als Ursache für das Grasfressen in Betracht gezogen werden.
Bei zugrunde liegenden Magen-Darm-Erkrankungen versuchen Tiere möglicherweise, sich durch Grasfressen zu erleichtern. Gastritis, Reflux, Darmparasiten, Pankreatitis oder Fremdkörper können Magenbeschwerden verursachen und zu vermehrtem Grasfressen führen. Wiederholtes Erbrechen oder Durchfall können darauf hindeuten, dass dieses Verhalten ein Symptom ist.
Zusammenfassend lässt sich sagen, dass es nicht korrekt ist, zu behaupten, Grasfressen gehe immer mit Erbrechen und Durchfall einher. Da dieses Verhalten jedoch eng mit dem Verdauungssystem verknüpft ist, sollte es sorgfältig untersucht werden, insbesondere wenn es zusammen mit wiederkehrenden Verdauungsproblemen auftritt.

Krankheiten, die bei Katzen und Hunden Grasfressverhalten auslösen
Während Grasfressen bei manchen Haustieren völlig normal ist, kann es bei anderen ein frühes Anzeichen einer zugrundeliegenden Erkrankung sein. Störungen, insbesondere solche des Verdauungssystems, können zu häufigerem Grasfressen führen. Bei Erkrankungen wie Gastritis, Magengeschwüren, Gastroenteritis und Pankreatitis fressen Tiere instinktiv Gras, um Magenbeschwerden zu lindern. Dies geht oft mit Erbrechen, Appetitlosigkeit, Mundgeruch oder Lethargie einher.
Infektionen mit inneren Parasiten sind eine häufige Ursache für vermehrtes Grasfressen. Darmwürmer, Bandwürmer und Hakenwürmer reizen den Verdauungstrakt und verursachen Unbehagen beim Tier. In diesem Fall fressen die Tiere möglicherweise Gras, um das Unbehagen zu lindern. Ein erhöhter Parasitenbefall kann gleichzeitig zu vermehrtem Grasfressen, Appetitveränderungen und Gewichtsverlust führen.
Sodbrennen und überschüssige Magensäure zählen ebenfalls zu den Erkrankungen, die Grasfressen auslösen können. Tiere mit Sodbrennen verspüren ein Brennen im Magen und fressen Gras, um diese Beschwerden zu lindern. Bei manchen Katzen tritt Grasfressen häufig im Zusammenhang mit Erkrankungen wie chronischer Gastritis oder entzündlichen Darmerkrankungen auf.
Befindet sich ein Fremdkörper im Darm, zeigt das Tier Unruhe, die mitunter von vermehrtem Grasfressen begleitet sein kann. Dies ist äußerst gefährlich, da der Fremdkörper das Risiko von Darmverschluss und -durchbruch erhöht. Grasfressen kann das Vorhandensein eines Fremdkörpers verschleiern und die Diagnose verzögern.
Systemische Erkrankungen wie Nierenerkrankungen , Lebererkrankungen, Elektrolytstörungen und Anämie können indirekt zu vermehrtem Grasfressen führen. Fühlt sich ein Tier unwohl, frisst es möglicherweise instinktiv die Pflanzen in seiner Umgebung.
Grasfressen allein ist zwar kein Krankheitsanzeichen, kann aber ein Frühindikator für bestimmte Gesundheitsprobleme sein. Eine tierärztliche Untersuchung ist wichtig, wenn das Verhalten häufiger auftritt und von anderen Symptomen begleitet wird.

Wann sollte man eine Tierklinik aufsuchen?
Grasfressen ist oft harmlos, in manchen Fällen kann jedoch ein dringender tierärztlicher Eingriff notwendig sein. Erbrechen nach dem Grasfressen wiederholt, ist das Erbrechen heftig oder tritt Blut auf, kann dies auf ein ernstes Magen-Darm-Problem hindeuten. Insbesondere wiederholtes Erbrechen kann ein Hinweis auf Erkrankungen wie Magengeschwüre oder Pankreatitis sein.
Durchfall, der länger als 24–48 Stunden anhält, Blut im Stuhl oder extreme Schwierigkeiten beim Stuhlgang erfordern ebenfalls eine klinische Untersuchung. Länger anhaltender Durchfall kann zu Elektrolytverlust, Flüssigkeitsmangel und Gewichtsverlust führen. Daher ist ein frühzeitiges Eingreifen wichtig.
Atembeschwerden, vermehrter Speichelfluss, Lippenlecken oder plötzliche Lethargie bei einem Tier nach dem Fressen von Gras deuten auf eine mögliche Pflanzenvergiftung hin. Der Verzehr giftiger Pflanzen kann, insbesondere bei Katzen, schwerwiegende Folgen wie Nierenversagen nach sich ziehen.
Wenn Tiere, die sich im Freien aufhalten, Unkraut fressen, können sich stachelige, dornige Pflanzen häufig in ihrem Maul, Rachen oder ihrer Nasenhöhle festsetzen. Dies kann plötzliche Beschwerden wie Husten, Niesen, Kratzen mit den Pfoten oder Unruhe verursachen. In solchen Fällen ist eine sofortige tierärztliche Untersuchung erforderlich.
Auch extremes Verhalten kann ein Warnsignal sein. Frisst das Tier deutlich häufiger als sonst Gras oder greift es gar auf Zimmerpflanzen zurück, wenn es kein Gras findet, könnte eine gesundheitliche Erkrankung vorliegen. Dies tritt besonders häufig bei Anämie, Hormonstörungen oder chronischen Magen-Darm-Erkrankungen auf.
Schließlich sollte das Fressverhalten von Jungtieren, insbesondere von Gras, genauer beobachtet werden. Katzenwelpen und Kätzchen sind aufgrund ihres empfindlicheren Immun- und Verdauungssystems anfälliger für giftige Pflanzen. Daher wird in jedem ungewöhnlichen Fall eine klinische Untersuchung empfohlen.

Sichere und unsichere Grasarten
Bei der Beurteilung des Grasfressverhaltens eines Haustieres ist die Unbedenklichkeit des verzehrten Grases einer der wichtigsten Faktoren. Unbedenkliche Grassorten sind in der Regel ballaststoffreiche, ungiftige Pflanzen wie Wildgras, Weizengras, Gerstengras und Hafergras. Diese Gräser sind sowohl gut für die Verdauung als auch eine geeignete Option für das natürliche Fressverhalten des Tieres. Selbst angepflanztes Gras zählt aufgrund des geringen Kontaminationsrisikos zu den sichersten Optionen.
Allerdings ist nicht jedes Gras, das in der Natur oder in Städten wächst, unbedenklich. Die Rasenflächen in Stadtparks werden häufig mit Pestiziden, Pflanzenschutzmitteln oder chemischen Düngemitteln behandelt. Nehmen Tiere diese Chemikalien auf, kann dies zu schweren Gesundheitsproblemen wie Erbrechen, Durchfall, neurologischen Symptomen oder Nieren- und Leberschäden führen. Auch Pflanzen am Straßenrand bergen Risiken durch Abgase, Schwermetallbelastung und bakterielle Verunreinigungen.
Einige Grasarten sind mechanisch gefährlich. Insbesondere Wildgerstensorten, dornige Ähren oder lange, stachelige Gräser können sich im Maul, Rachen oder in den Nasengängen festsetzen und Verletzungen verursachen. In solchen Fällen kann das Tier plötzlich unruhig werden, sich mit den Pfoten am Maul kratzen, vermehrt Speichelfluss entwickeln oder husten und niesen. Diese Grasarten sind extrem gefährlich und sollten nicht verzehrt werden.
Darüber hinaus sind einige Pflanzen giftig und können bereits in geringen Mengen schwere Vergiftungen verursachen. Lilienarten, Oleander, Dieffenbachie, Aloe vera, einige Farne, Efeuarten und Gummibäume sind für Haustiere gefährlich. Der Verzehr giftiger Pflanzen kann zu Folgen wie Nierenversagen, Erbrechen, starkem Speichelfluss, Krampfanfällen, verminderter Urinausscheidung und tödlichen Organschäden führen.
Zusammenfassend lässt sich sagen, dass die Auswahl unbedenklicher Gräser entscheidend ist, um sicherzustellen, dass das Fressen von Gras kein Risiko darstellt. In Innenräumen sollten unter kontrollierten Bedingungen angebaute Gräser bevorzugt werden, während im Freien die vom Tier verzehrten Pflanzen sorgfältig überwacht werden sollten.
Anleitung zum Anpflanzen von sicherem Gras (Katzengras / Hundegras) zu Hause
Der Anbau von für Haustiere unbedenklichem Gras unterstützt das natürliche Fressverhalten und beugt Vergiftungen vor. Gras im eigenen Garten anzubauen ist ganz einfach und bietet Ihrem Haustier bei richtiger Vorgehensweise regelmäßig sauberes und sicheres Pflanzenmaterial. Die gängigsten Grassorten sind Weizengras, Gerstengras und Hafergras. Diese Pflanzen wachsen schnell, sind ungiftig und äußerst ballaststoffreich.
Der ideale Standort für die Anzucht von Gras ist eine Fensterbank mit Tageslicht. Nach der Aussaat muss regelmäßig gegossen werden, Staunässe sollte jedoch vermieden werden. Zu viel Feuchtigkeit kann zu Schimmelbildung führen, wodurch das Gras für Tiere ungenießbar wird. Die Samen keimen in der Regel innerhalb von 5–7 Tagen und erreichen eine für Tiere geeignete Länge. In der ersten Woche nach dem Keimen ist das Gras am frischesten und nährstoffreichsten.
Der größte Vorteil von Kunstrasen in Innenräumen liegt darin, dass er im Vergleich zu Pflanzen im Freien nicht mit Pestiziden, Schwermetallen oder Bakterien belastet ist. Außerdem lässt sich so leichter kontrollieren, wie oft Ihr Haustier Gras frisst, sein Verhalten beobachten und gegebenenfalls eingreifen. Manche Tiere bevorzugen kurze, frische Triebe gegenüber langem Gras, daher kann der Rasen regelmäßig gemäht werden.
Die Frische von Kulturgras erfordert ein ausgewogenes Verhältnis von Boden, Wasser und Licht. Sobald das Gras gelb wird oder Schimmel ansetzt, sollte es umgehend ausgetauscht und nicht mehr an Tiere verfüttert werden. Es empfiehlt sich außerdem, die Grasschale an einem sicheren und für das Tier leicht zugänglichen Ort aufzustellen.
Das Anpflanzen von Gras in Innenräumen ist eine gesunde und sichere Methode, die das natürliche Verhalten von Tieren unterstützt. Es ist ein wichtiges Mittel zur Bereicherung der Umgebung, insbesondere für Hauskatzen, und schafft eine Verbindung zur Außenwelt.
Vergiftungsrisiken und Pflanzen, vor denen man sich in Acht nehmen sollte
Grasfressen ist zwar ein normales Verhalten, doch der Verzehr bestimmter Pflanzen kann bei Haustieren zu schweren Vergiftungen führen. Giftpflanzen sind besonders gefährlich für Katzen, da deren Leberenzymsystem viele Giftstoffe nicht effektiv abbauen kann. Daher kann selbst ein kleines Blatt schwere Organschäden verursachen.
Lilienarten (insbesondere Hauslilien, Osterlilien und Tigerlilien) gehören zu den häufigsten Ursachen für akutes Nierenversagen bei Katzen. Schon ein einzelnes Blatt, ein Blattstück oder Pollen können für Katzen tödlich sein. Obwohl die Toxizität für Hunde geringer ist, können Lilien schwere Magen-Darm-Reizungen verursachen. Daher sollten Blumenarrangements mit Lilien nicht in der Wohnung aufbewahrt werden.
Oleander, Dieffenbachie, Elefantenohr, Gummibäume, einige Farne und bestimmte Efeuarten sind für Katzen und Hunde giftig. Der Verzehr dieser Pflanzen kann zu vermehrtem Speichelfluss, Erbrechen, Brennen im Mund, Durchfall, Herzrhythmusstörungen, neurologischen Symptomen und plötzlichem Kollaps führen. Insbesondere die Blätter der Dieffenbachie verursachen Verätzungen im Mund und starke Schmerzen.
Obwohl Aloe vera allgemein als wohltuend für Menschen gilt, ist der im Inneren der Pflanze enthaltene Wirkstoff Aloin für Katzen und Hunde giftig. Die Aufnahme kann zu Erbrechen, Durchfall und neurologischen Symptomen führen. Viele Zierpflanzen enthalten zudem Oxalatkristalle in ihren Blättern. Diese Kristalle reizen die Maulschleimhaut der Tiere und verursachen Schluckbeschwerden, vermehrten Speichelfluss und starkes Unbehagen.
Manche im Freien wachsende Unkräuter sind giftig. Efeuartige Pflanzen, Pilzarten und leuchtend farbige Blüten sind besonders gefährlich für Tiere. Daher ist es unerlässlich, darauf zu achten, was unbeaufsichtigte Tiere im Freien fressen.
Zusammenfassend lässt sich sagen, dass die Sicherheit des Verzehrs von Pflanzenfressern von einer sorgfältigen Prüfung der Pflanzen in der Umgebung abhängt. Es ist unerlässlich, festzustellen, ob alle im Haus oder Garten verwendeten Pflanzen giftig sind, und riskante Pflanzen sollten vollständig entfernt werden.
Psychologische und umweltbedingte Ursachen des Grasfressverhaltens
Das Fressen von Gras hat nicht nur physiologische Gründe. Viele Haustiere zeigen dieses Verhalten auch aufgrund psychologischer und umweltbedingter Faktoren. Vermehrter Graskonsum ist besonders häufig bei gestressten, gelangweilten, unterforderten oder einsamen Tieren zu beobachten. Dies gilt insbesondere für Hauskatzen, deren begrenzter Lebensraum auf Umweltreize angewiesen ist. Pflanzen können für Katzen natürliche Reize in Form von Geruch, Bewegung und Geschmack bieten.
Bei Hunden ist das Fressen von Gras im Allgemeinen eine Fortsetzung ihres Erkundungsverhaltens im Freien. Hunde bewerten während Spaziergängen Gerüche in ihrer Umgebung, untersuchen Gegenstände und kauen möglicherweise an Pflanzen, die ihre Neugier wecken. Dies wird sowohl als Teil ihrer Erkundung der Umwelt als auch ihres natürlichen Hüteinstinkts betrachtet.
Darüber hinaus kann aufmerksamkeitsheischendes Verhalten bei manchen Tieren Grasfressen auslösen. Reagiert der Besitzer negativ und hindert das Tier am Grasfressen, wiederholt es dieses Verhalten möglicherweise häufiger. Daher sollten bei der Beurteilung dieses Verhaltens auch die sozialen Bedürfnisse des Tieres berücksichtigt werden.
Umweltbedingte Mängel sind eine häufige Ursache für Grasfressen. Fehlendes Spielzeug, unzureichende Spielzeit, beengte Haltungsbedingungen, mangelnde Sozialisierung und ein eintöniger Tagesablauf führen dazu, dass das Tier von selbst alternative Verhaltensweisen entwickelt. Eine dieser Verhaltensweisen ist das Grasfressen.
Schließlich ist auch die Aufrechterhaltung instinktiver Verhaltensweisen ein wichtiger Faktor. In der Natur schnüffeln, kauen und nutzen Katzen und Hunde Pflanzen zur Interaktion mit ihrer Umwelt. Die Fortsetzung dieses natürlichen Verhaltens im häuslichen Umfeld trägt zum psychischen Wohlbefinden des Tieres bei.
Grasfressendes Verhalten bei Kätzchen und Welpen
Bei Katzenwelpen und Kätzchen ist das Fressen von Gras ein eher neugierig getriebenes Verhalten und wird häufiger beobachtet als bei erwachsenen Tieren. Katzenwelpen erkunden die Welt mit dem Maul. Sie kauen, lecken oder verschlucken Gegenstände, um deren Beschaffenheit, Geruch und Geschmack kennenzulernen. Daher gilt das Fressen von Gras als Entwicklungsschritt, insbesondere im Alter von zwei bis sechs Monaten.
Da der Verdauungstrakt junger Tiere noch nicht vollständig ausgereift ist, kann der Verzehr von Gras schneller zu Erbrechen oder Durchfall führen. Dies ist zwar meist nur vorübergehend, dennoch sollten junge Tiere sorgfältig beobachtet werden, da sie anfälliger für Austrocknung und Elektrolytverlust sind. Bei starkem Erbrechen oder Durchfall kann sich der Zustand junger Tiere rasch verschlechtern und ein frühzeitiges Eingreifen erforderlich machen.
Darüber hinaus ist das Immunsystem junger Tiere noch in der Entwicklung. Daher stellen Bakterien, Parasiteneier oder Pestizidrückstände auf Weideflächen ein erhöhtes Risiko für den Nachwuchs dar. Insbesondere frisch exponierte Jungtiere sollten nicht unbeaufsichtigt auf Wiesen grasen gelassen werden.
Manche Jungtiere verwechseln Grasfressen mit Spielen. Das Ziehen, Kauen oder Zerreißen des Grases kann für sie eine Form des Spielens sein. In diesem Fall ist das Verhalten völlig natürlich und kann mit der Zeit abnehmen. Geeignetes Spielzeug, Kaumaterialien und eine anregende Umgebung können dazu beitragen, dieses Verhalten zu reduzieren.
Zusammenfassend lässt sich sagen, dass das Grasfressen bei Welpen und Kätzchen häufig durch Neugier und Erkundungsdrang bedingt ist. Aufgrund von Verdauungs-, Immun- und Vergiftungsrisiken muss dieses Verhalten jedoch stets in einer kontrollierten Umgebung stattfinden.
Grasfressverhalten bei kastrierten Tieren
Bei kastrierten Katzen und Hunden können hormonelle Veränderungen dazu führen, dass bestimmte Verhaltensweisen verstärkt auftreten. Grasfressen kann eine dieser Veränderungen sein. Nach der Kastration verlangsamt sich der Stoffwechsel, der Appetit kann steigen und die Stresstoleranz des Tieres kann sich verändern. Dies kann indirekt die Häufigkeit des Grasfressens beeinflussen.
Manche kastrierte Tiere zeigen eine verminderte Aktivität und suchen verstärkt nach Reizen in ihrer Umgebung. Sie benötigen möglicherweise neue Anregungen in ihrem Tagesablauf und beginnen daher, sich Gras oder Zimmerpflanzen zuzuwenden. Dies kommt besonders häufig bei Tieren vor, die allein zu Hause sind und nicht genügend Gelegenheit zum Spielen und Bewegen haben.
Gewichtszunahme ist bei kastrierten Tieren häufig. Verstopfung und verlangsamte Verdauung aufgrund der Gewichtszunahme können ebenfalls zu vermehrtem Grasfressen führen. Das Tier greift dann möglicherweise auf ballaststoffreiche Pflanzen zurück, um sich zu erleichtern. Diese Situation tritt häufiger bei übergewichtigen oder adipösen kastrierten Tieren auf.
Da hormonelle Veränderungen die Stimmung beeinflussen, interagieren manche Tiere verstärkt mit Pflanzen in ihrer Umgebung, um Stress abzubauen. Daher ist es wichtig, Verhaltensänderungen nach der Kastration zu beobachten und dem Tier eine angemessene Unterstützung in seiner Umgebung zu bieten.
Zusammenfassend lässt sich sagen, dass eine Kastration zwar nicht direkt das Grasfressen auslöst, indirekte physiologische und Verhaltensänderungen jedoch zu einer Zunahme der Häufigkeit dieses Verhaltens führen können.
Zusammenhang mit Nährstoffmängeln (Vitamin B12, Ballaststoffe, Folsäure usw.)
Ein möglicher Grund für das Grasfressen bei Katzen und Hunden sind Nährstoffmängel. Obwohl diese Theorie nicht auf alle Tiere zutrifft, geht man davon aus, dass manche Tiere pflanzliche Nahrung nutzen, um ihren Bedarf an Mikronährstoffen zu decken. Folsäure (Vitamin B9), Vitamin B12, Ballaststoffe und bestimmte Mineralstoffe spielen dabei eine besonders wichtige Rolle.
Folsäure ist ein essentielles Vitamin für die DNA-Synthese, die Zellteilung und die Bildung roter Blutkörperchen. In ihrem natürlichen Lebensraum nehmen Raubtiere Folsäure über den Mageninhalt ihrer Beute auf. Bei Haustieren wird vermutet, dass Folsäuremangel vermehrtes Grasfressen auslösen kann. Einige Studien berichten von einer Verringerung des Grasfressens bei Katzen, denen Folsäurepräparate verabreicht wurden. Diese Ergebnisse konnten jedoch in klinischen Studien noch nicht bestätigt werden.
Vitamin-B12-Mangel kann, insbesondere bei älteren Tieren, zu Verdauungs- und Appetitveränderungen führen. Tiere mit intestinaler Malabsorption suchen Linderung ihrer Magen-Darm-Beschwerden möglicherweise durch Grasfressen. Ein B12-Mangel äußert sich jedoch häufig durch deutliche klinische Symptome und nicht ausschließlich durch Grasfressen.
Ein Ballaststoffmangel kann insbesondere bei Haustieren durch den Verzehr von verarbeiteten Lebensmitteln entstehen. Obwohl hochwertiges Futter Ballaststoffe enthält, vertragen manche Tiere physiologisch mehr Ballaststoffe. Ein Mangel an Ballaststoffen verlangsamt die Darmtätigkeit und kann zu Verstopfung führen. In diesem Fall suchen die Tiere instinktiv nach ballaststoffreichen Substanzen, um sich zu erleichtern.
Mineralstoffmangel kann zwar auch Grasfressen auslösen, dies ist jedoch äußerst selten. Er tritt üblicherweise bei Tieren auf, die unausgewogen und selbst zubereitet ernährt werden. Bei Tieren, die mit ausgewogenem und vollwertigem Futter gefüttert werden, kommt Mineralstoffmangel fast nie vor.
Zusammenfassend lässt sich sagen, dass Nährstoffmängel nicht bei jedem Tier das Grasfressen erklären, aber bei manchen Individuen ein wichtiger Faktor sein können. Verbessert sich das Verhalten durch eine Futterumstellung, deutet dies darauf hin, dass es möglicherweise mit einem Nährstoffmangel zusammenhängt.
Parasiten- und Bakterienrisiken bei Weidetieren im Freien
Freilaufende Katzen und Hunde sind beim Grasen einem erhöhten Risiko ausgesetzt, mit Parasiten und Bakterien in Kontakt zu kommen. Parasiteneier, Fäkalbakterien und verschiedene Umweltpathogene finden sich auf Pflanzen in Straßen, Parks und Gärten. Die Aufnahme dieser Krankheitserreger kann bei Tieren zu einer Reihe von Gesundheitsproblemen führen, von Verdauungsstörungen bis hin zu systemischen Infektionen.
Eines der häufigsten Risiken ist das Vorhandensein von Eiern von Fadenwürmern, Hakenwürmern und Peitschenwürmern in der Umwelt. Diese Eier können lange überleben, insbesondere in mit Kot verunreinigtem Boden und Gras. Hunde und Katzen können sich infizieren, wenn sie Gras kauen oder lecken, das mit diesen Eiern in Kontakt gekommen ist. Bei einer Infektion mit inneren Parasiten kann das Tier Bauchschwellungen, Gewichtsverlust, Durchfall, Erbrechen, Schwäche und Schleim im Stuhl aufweisen.
Bakterielle Infektionen stellen ebenfalls ein ernstzunehmendes Risiko dar. Bakterien wie E. coli, Salmonellen und Campylobacter kommen auf Gras vor. Viele dieser Bakterien werden über Fäkalien übertragen, und Grasflächen sind besonders in Gebieten mit vielen streunenden Tieren einem höheren Kontaminationsrisiko ausgesetzt. Fressen Tiere Gras, das mit diesen Bakterien kontaminiert ist, kann eine akute Gastroenteritis entstehen. Diese äußert sich durch Symptome wie Erbrechen, Durchfall, Fieber und Appetitlosigkeit.
Zudem können manche Grasflächen toxinbildende Pilzsporen enthalten. Werden diese Sporen aufgenommen, können sie toxische Wirkungen auf das Nerven- oder Verdauungssystem haben. Pilztoxine kommen besonders häufig in feuchten Gebieten vor, und Tiere können sogar auf den muffigen Geruch von Gras reagieren und dadurch vermehrt Gras fressen.
Die Nahrungssuche im Freien nach Gras erhöht auch das Risiko eines Ektoparasitenbefalls. Parasiten wie Zecken, Flöhe und Milben können sich auf Grasflächen verstecken, sich an der Haut des Tieres festsetzen und sowohl lokale als auch systemische Erkrankungen verursachen.
Zusammenfassend lässt sich sagen, dass die kontrollierte Bewegung von Tieren, die im Freien weiden wollen, die Auswahl sicherer Gebiete und regelmäßige antiparasitäre Behandlungen von entscheidender Bedeutung sind, um das Risiko von Parasiten und Bakterien zu verringern.
Vorschläge zur Reduzierung des Grasfressverhaltens
Obwohl Grasfressen oft als natürlich gilt, muss es in manchen Fällen reduziert werden. Dies ist besonders wichtig für die Gesundheit von Tieren, die in Umgebungen mit giftigen Pflanzen leben, frei herumlaufen oder häufig erbrechen.
Der erste Schritt zur Reduzierung dieses Verhaltens ist die Anpassung der Umgebung. Giftpflanzen sollten in Innenräumen vollständig entfernt werden. Im Freien ist darauf zu achten, dass sich das Tier nur in sicheren Bereichen aufhält. Das Anpflanzen von ungiftigem Gras in Innenräumen kann das Bedürfnis des Tieres nach natürlichem Gras befriedigen und so seine Neigung, im Freien an gefährlichen Pflanzen zu fressen, verringern.
Die Ernährung spielt ebenfalls eine wichtige Rolle. Wird der tägliche Ballaststoffbedarf des Tieres nicht vollständig durch hochwertiges Futter gedeckt, kann dies zu vermehrtem Grasfressen führen. In diesem Fall kann die Gabe von Ballaststoffpräparaten oder leicht verdaulichem Futter, das vom Tierarzt empfohlen wird, helfen, dieses Verhalten einzudämmen.
Umweltanreicherung reduziert Verhaltensauffälligkeiten deutlich, insbesondere bei Hauskatzen. Kratzbäume, Spielzeug, interaktive Spiele, Tunnel und Klettermöglichkeiten befriedigen die natürlichen Instinkte der Tiere. Bei Hunden steigern regelmäßige Spaziergänge, Spielen, Nasenarbeit und Trainingsaktivitäten die Zufriedenheit mit ihrem Verhalten.
Die Reduzierung von Stressfaktoren ist ebenfalls von entscheidender Bedeutung. Stress kann sich verstärken und das Grasfressen kann häufiger auftreten, beispielsweise bei Lärm im Haus, einem Umzug, Veränderungen im Familienleben oder der Anschaffung eines neuen Haustiers. Daher lässt sich dieses Verhalten verringern, indem man Umweltstressoren reduziert, den gewohnten Tagesablauf des Tieres beibehält und für ausreichend soziale Interaktion sorgt.
Schließlich muss eine zugrundeliegende Erkrankung behandelt werden, wenn das Verhalten dadurch verursacht wird. Bei Tieren mit Gastritis, Parasitenbefall oder chronischer Darmerkrankung nimmt das Grasfressen nach der Behandlung der Erkrankung in der Regel ab.
Sicheres Herumlaufen von Haustieren und Kontrolle im Freien
Wenn man Haustieren erlaubt, sich sicher im Freien frei zu bewegen, verringert sich das Risiko des Grasfressens deutlich. Sorgfältige Beobachtung ist notwendig, um festzustellen, wo sich das Tier aufhält, wo es schnüffelt und welche Pflanzen es frisst. Chemische Düngemittel, Herbizide und Pestizide, die in Parks und Gärten verwendet werden, können schwere Vergiftungen verursachen. Daher sollte man sich über die chemische Behandlung der Gebiete, in denen sich Haustiere frei bewegen dürfen, informieren oder geeignete Gebiete auswählen.
Hunde schnüffeln beim Spaziergang gerne an verschiedenen Pflanzen. Das ist zwar normal, dennoch empfiehlt es sich, das Grasfressen zu unterbinden, wenn man es beobachtet. Eine kurze Leine, das Meiden von Bereichen mit giftigen Pflanzen und die Konzentration des Hundes auf den Spaziergang können dieses Verhalten reduzieren.
Das Risiko kann sich erhöhen, wenn Katzen Freigänger sind. Da man nicht weiß, mit welchen Pflanzen freilaufende Katzen in Kontakt kommen, kann ihr Grasfressen unkontrolliert werden. Daher reduzieren kontrollierte Spaziergänge, die Verwendung sicherer Transportboxen oder umzäunter Gartensysteme (wie Katzengehege) sowohl den Pflanzenverbrauch als auch das Parasitenrisiko.
Auch im Freien besteht die Gefahr von Verletzungen. Stachelige Unkräuter, Dornen oder andere dornige Pflanzen können die Mundschleimhaut der Tiere verletzen. Daher sollten Spazierwege regelmäßig überprüft und Gebiete mit gefährlicher Vegetation gemieden werden.
Schließlich sind regelmäßige Antiparasitika-Anwendungen bei der Bekämpfung im Freien unerlässlich. In Gebieten mit hohem Risiko für äußere Parasiten verringert der Einsatz von Schutzmitteln gegen Flöhe, Zecken und Milben bei freilaufenden Tieren das Risiko von Sekundärinfektionen durch Weideverhalten.
Ist Grasfressen normales Verhalten? Wie häufig wird es als normal angesehen?
Grasfressen ist bei Katzen und Hunden in gewissem Maße völlig normal. Viele gesunde Tiere zeigen dieses Verhalten ein paar Mal pro Woche. Es kommt bei Hunden häufiger vor als bei Katzen und deutet in der Regel nicht auf gesundheitliche Probleme hin.
Grasfressen ist bei Katzen ein eher seltenes Verhalten, kann aber je nach Verfügbarkeit von Gras zunehmen. Viele Katzen, die in der Wohnung Zugang zu sicherem Gras haben, zeigen dieses Verhalten regelmäßig. Damit das Verhalten als normal gilt, ist es wichtig, dass die übrigen Körperfunktionen des Tieres normal sind. Das heißt, wenn das Tier einen guten Appetit hat, regelmäßigen Stuhlgang, keine Lethargie zeigt und sich nicht ständig erbricht, ist Grasfressen völlig normal.
Situationen, in denen ein Verhalten als abnormal einzustufen ist, unterscheiden sich. Wenn das Grasfressen zur täglichen Gewohnheit wird, wenn das Tier sofort nach dem Verlassen des Hauses nach Gras sucht, wenn es das Gras verschlingt, als ob es verhungern würde, oder wenn es häufig erbricht, sollten diese Verhaltensweisen untersucht werden. Solche Verhaltensweisen können auf Probleme wie Magenverstimmungen, Parasitenbefall, Reflux, Gastritis oder einen Fremdkörper im Körper des Tieres hinweisen.
Manche Tiere fressen unter Stress häufiger Gras. Veränderungen im Zuhause, Alleinsein, die Anschaffung neuer Tiere oder Änderungen im Tagesablauf können dieses Verhalten verstärken. In diesem Fall ist das Verhalten möglicherweise nur vorübergehend, sollte aber dennoch beobachtet werden.
Zusammenfassend lässt sich sagen, dass Grasfressen in gewissem Maße und in bestimmter Intensität völlig normal ist. Eine tierärztliche Untersuchung ist jedoch erforderlich, wenn das Verhalten an Intensität zunimmt oder begleitende klinische Symptome auftreten.
Welche Art von Kräuterkonsumverhalten überschreitet die Norm?
Grasfressen gilt bis zu einem gewissen Grad als völlig normal. In manchen Fällen kann es jedoch über das normale Maß hinausgehen und ein Anzeichen für eine zugrundeliegende Erkrankung oder ein Verhaltensproblem sein. Normales Verhalten ist in der Regel kurz und tritt in bestimmten Abständen auf. Wenn das Tier ins Freie geht, kaut es einige Minuten lang Gras und kehrt dann zu seinen gewohnten Aktivitäten zurück. Sucht das Tier jedoch bei jedem Spaziergang zwanghaft nach Gras oder frisst es dieses schnell und in großen Mengen, sobald es es findet, gilt dieses Verhalten nicht als normal.
Eines der ersten Anzeichen für ein ungewöhnliches Verhalten ist die Häufigkeit des Erbrechens. Gelegentliches Erbrechen ist zwar normal, doch wenn das Tier fast jedes Mal nach dem Grasen erbricht, kann dies auf ernstere Probleme wie chronische Gastritis, Magengeschwüre oder Pankreatitis hindeuten. Wiederholtes Erbrechen nach dem Grasen ist ein Indiz für eine anhaltende Reizung des Magen-Darm-Trakts.
Bei manchen Tieren wird das Grasfressen zu einem hartnäckigen Verhalten. Wenn Gras in Innenräumen wächst, versucht das Tier möglicherweise den ganzen Tag daran zu kauen oder zeigt übermäßiges Interesse an allen Pflanzen im Freien. Dies kann eine Verhaltensstörung oder eine Stressreaktion sein. Zwanghaftes Graskauen tritt besonders häufig bei Wohnungskatzen auf, denen es an äußeren Reizen mangelt.
Wenn Ihr Tier anfängt, Zimmerpflanzen zu fressen, ist das ein weiteres wichtiges Warnsignal. Ein Tier, das ständig an den Blättern von Blumen und Zierpflanzen im Haus knabbert, zeigt möglicherweise mehr als nur Neugier; es könnte ein tieferliegendes Problem vorliegen. Dieses Verhalten sollte beobachtet werden, da es das Risiko erhöht, giftige Pflanzen zu fressen.
Schließlich ist das Fressen von Gras nicht normal, wenn es mit Veränderungen des Appetits, Gewichtsverlust, abnormalem Stuhlgang, Bauchschmerzen, Unruhe oder übermäßigem Durst einhergeht und erfordert eine klinische Untersuchung.
Verwechslung von Erbrechen und Grasfressen
Erbrechen bei Katzen und Hunden wird manchmal mit Grasfressen verwechselt, da viele Tiere kurz nach dem Fressen von Gras erbrechen. Grasfressen ist jedoch nicht die einzige Ursache für Erbrechen. Manche Tiere suchen instinktiv nach Gras, wenn sie sich bereits übergeben müssen, was zu einem Missverständnis führt. Tatsächlich verspürt das Tier zunächst Übelkeit, frisst dann Gras, um sich zu erleichtern, und erbricht schließlich. Dieser dreistufige Prozess führt zu der Verwirrung.
Das Fressen von Gras kann Erbrechen auslösen. Die Grasfasern stimulieren die Magenschleimhaut, verstärken die Magenkontraktionen und können so den Brechreflex auslösen. Dieser Mechanismus ist besonders hilfreich, um Haarballen auszuscheiden, die sich im Magen ansammeln. Katzen fressen daher eher Gras, um Haarballen loszuwerden.
Erbrechen kann jedoch auch dann auftreten, wenn das Tier kein Gras gefressen hat. Viele Faktoren können Erbrechen auslösen, darunter das Verschlucken von Fremdkörpern, Parasiten, der Verzehr verdorbener Lebensmittel, Virusinfektionen oder ein Überschuss an Magensäure. Daher ist die Annahme, dass ein Tier erbrochen hat, weil es Gras gefressen hat, nicht immer zutreffend.
Manche Tiere lecken sich übermäßig das Maul, produzieren vermehrt Speichel oder wandern unruhig umher, bevor sie erbrechen. Diese Verhaltensweisen deuten darauf hin, dass die Übelkeit bereits vor dem Grasfressen einsetzte. In diesem Fall ist der Graskonsum lediglich eine für diese Tierart spezifische, instinktive Linderungsstrategie.
Wichtig ist, die richtige Unterscheidung zu treffen. Frisst das Tier ständig Gras und erbricht sich nach jeder Mahlzeit, liegt das Problem nicht am Gras, sondern möglicherweise an einer zugrundeliegenden Erkrankung. Wird das Erbrechen chronisch, ist eine tierärztliche Untersuchung unbedingt erforderlich.
Alternative Ballaststoffquellen für Katzen und Hunde
Eine der effektivsten Methoden, das Fressen von Gras zu reduzieren, ist die Deckung des Ballaststoffbedarfs des Tieres. Manche Katzen und Hunde fressen im Freien Pflanzen, um ihre Verdauung zu regulieren, da sie nicht genügend Ballaststoffe zu sich nehmen. Dies kommt besonders häufig bei Tieren vor, die allein leben, sich wenig bewegen können oder hauptsächlich mit Trockenfutter gefüttert werden.
Hochwertiges Fertigfutter für Haustiere enthält in der Regel ausreichend Ballaststoffe. Manche Tiere vertragen jedoch mehr Ballaststoffe, um die Darmtätigkeit zu regulieren. In diesem Fall können Ballaststoffpräparate hilfreich sein. Natürliche Ballaststoffquellen wie Kürbispüree, gekochte Kartoffeln, Haferflocken, Flohsamenschalen und Rübenschnitzel können die Verdauung regulieren und das Fressen von Gras reduzieren.
Haarballenbildung bei Katzen kann durch ein Ungleichgewicht im Ballaststoffhaushalt verursacht werden. Daher können Malzpasten, haarreduzierendes Futter oder Nahrungsergänzungsmittel mit präbiotischen Ballaststoffen eingesetzt werden. Ballaststoffe erleichtern die Darmpassage der Haarballen und verringern das Risiko von Erbrechen.
Ungesüßtes Apfelmus, Karotten, Kürbis und Blattgemüse sind sichere und wirksame Ballaststoffquellen für Hunde. Allerdings sind nicht alle Ballaststoffpräparate für jedes Tier geeignet. Bei manchen Tieren kann ein Überschuss an Ballaststoffen Blähungen, Völlegefühl oder Durchfall verursachen. Daher sollten Ballaststoffpräparate nur unter tierärztlicher Aufsicht verabreicht werden.
Zusammenfassend lässt sich sagen, dass eine ausreichende Ballaststoffzufuhr dazu beiträgt, das Gleichgewicht des Verdauungssystems aufrechtzuerhalten und die Häufigkeit des Grasfressens auf natürliche Weise zu reduzieren.
Wie beurteilen Tierärzte das Grasfressverhalten?
Tierärzte beurteilen das Fressen von Gras nicht als isoliertes Problem, sondern als Teil des allgemeinen Gesundheitszustands des Tieres. Zunächst gilt es zu verstehen, wie häufig und unter welchen Bedingungen das Tier dieses Verhalten zeigt. Dabei werden Fragen berücksichtigt wie: Tritt das Verhalten nur im Freien auf? Frisst das Tier auch Pflanzen in Innenräumen? Treten Erbrechen oder Durchfall im Anschluss an das Verhalten auf?
Bei der klinischen Untersuchung wird der Bauchraum abgetastet, um Schmerzen, Gasansammlungen oder Druckempfindlichkeit im Verdauungstrakt festzustellen. Auch das allgemeine Verhalten, der Appetit, die Wasseraufnahme und das Kotverhalten des Tieres spielen bei dieser Beurteilung eine wichtige Rolle.
Um zugrundeliegende Erkrankungen auszuschließen, kann der Tierarzt Bluttests, Kotuntersuchungen und gegebenenfalls bildgebende Verfahren wie Röntgen oder Ultraschall einsetzen. Das Vorhandensein von inneren Parasiten lässt sich schnell durch Kotuntersuchungen feststellen. Röntgen und Ultraschall sind von großer Bedeutung, wenn ein Darmverschluss, Fremdkörper oder chronische Magenprobleme vermutet werden.
Die Nährwertanalyse ist ebenfalls ein wichtiger Bestandteil der Beurteilung. Dabei werden die Art des Futters, dessen Ballaststoffgehalt, der Fütterungsplan und die Wasseraufnahme des Tieres untersucht. Bei manchen Tieren kann die Zugabe von Ballaststoffen zum Futter das Verhalten verbessern, während bei anderen eine medizinische Behandlung erforderlich sein kann.
Schließlich berücksichtigt der Tierarzt auch Verhaltensfaktoren. Er untersucht, ob Situationen wie Stress, Angst, Umweltmängel oder soziale Isolation das Grasfressen des Tieres auslösen. Gegebenenfalls werden Verhaltensänderungen empfohlen. Warum fressen Katzen und Hunde Gras?
Quellen
Amerikanische Veterinärmedizinische Vereinigung (AVMA)
Die Internationale Katzenvereinigung (TICA)
Weltverband der Kleintierärzte (WSAVA)
Tierklinik Mersin Vetlife – Auf Karte öffnen: https://share.google/XPP6L1V6c1EnGP3Oc




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